Bestattungs- und Grabarten

Bestattungs- und Grabarten

Die Wahl der Bestattungsart ist eine sehr persönliche Entscheidung. Allgemein unterscheidet man zwischen der Erd- und der Feuerbestattung, wobei die letztgenannte auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden kann. In unserem Beratungsgespräch erklären wir Ihnen gerne die Unterschiede und Abläufe.

Die Feuerbestattung

Bei der  Feuerbestattung wird der Verstorbene eingeäschert (Kremation). Die Trauerfeier kann vor der Einäscherung am Sarg oder danach als Urnentrauerfeier stattfinden

Die Erdbestattung

Bei einer Erdbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg während einer feierlichen Zeremonie zu Grabe getragen.

Grabarten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Reihen- und dem Wahlgrab. Das Reihengrab wird nach der Reihe vom Friedhofsamt oder der Verwaltung vergeben. Hier kann nur eine Beisetzung erfolgen. Nach Ablauf der gesetzlichen Ruhefrist wird das Grabfeld eingeebnet. Das Nutzungsrecht an einem Reihengrab kann nicht verlängert werden. Bei einem Wahlgrab sind Lage und Größe (z. B. einstellig oder mehrstellig) frei wählbar.

Bitte sprechen Sie uns an, damit wir Sie im Detail beraten können!

Grabarten für die Feuerbestattung

Urnenwahlgrab

Die Lage des Grabes erfolgt in Absprache mit der Friedhofsverwaltung. Die Nutzungszeit kann verlängert werden. Es können bis zu vier bzw. sechs Urnen pro Grabstelle beigesetzt werden. Generell ist diese Grabart auf jedem Friedhof möglich.

Urnenreihengrab

Urnenreihengräber werden der Reihe nach vergeben. Die Ruhezeit kann nicht verlängert werden. Wegen der Grabgröße von 1x1 Meter kann nur eine Urne beigesetzt werden. Diese Grabart ist nicht auf allen Friedhöfen möglich.

Anonymes Urnengrab

Es werden spezielle Grabfelder oder Rasenflächen ausgewiesen. Die Stelle der Beisetzung der Urne bleibt anonym. Auf Wunsch kann auf manchen Friedhöfen der Name des Verstorbenen in eine Stele graviert werden.      

Kolumbarien und Grabeskirchen

Ein Kolumbarium kann ein gesamtes Gebäude, eine umgewidmete Kirche (Grabeskirche), oder eine Urnenwand auf dem Friedhof sein. Die Urnen werden in kleinen Kammern beigesetzt. Teilweise werden diese Kammern nach dem Einsetzen der Urne mit einer Steinplatte verschlossen, in die  meist Name, Geburts- und Sterbedaten graviert werden. Hier in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich Kolumbarien meist auf größeren Friedhöfen zum Beispiel in Rostock. 

Seebestattung

Von Deutschland aus werden Seebestattungen vorwiegend in der Nord- und Ostsee ausgeführt. Generell besteht die Möglichkeit hierfür in jedem Meer.  Die Asche wird in einer speziellen See-Urne außerhalb der „Drei-Meilen-Zone“ dem Meer übergeben. Auf Wunsch können Angehörige bei der Bestattung anwesend sein. Im Anschluss erhalten die Angehörigen einen Ausschnitt der Seekarte mit exakter Positionsangabe des Beisetzungsortes sowie einen Auszug aus dem Schiffstagebuch mit den wesentlichen nautischen Angaben zur Beisetzung (Bestattungsurkunde).

Viele Reedereien bieten den Hinterbliebenen auch die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt Gedenkfahrten an die Position der Beisetzung durchzuführen.

Bei einer stillen Seebestattung erfolgt die Beisetzung ohne Angehörige.

In unserer Nähe fahren Bestattungsschiffe von folgenden Häfen: Warnemünde, Rostock, Wismar, Sassnitz

Ruheforst/Baumbestattung

Die biologisch abbaubare Urne ruht an den Wurzeln eines ausgewählten Baumes in einem dafür ausgewiesenen Gebiet. Zur Kennzeichnung kann auf Wunsch eine Namenstafel am Baum angebracht werden. Die Grabpflege übernimmt allein die Natur. Es gibt Familien-, Partner- und Gemeinschaftsbaumplätze. Eine Trauerfeier findet oftmals direkt vor Ort an einem Andachtsplatz statt.

In unserer unmittelbaren Nähe befindet sich ein Ruheforst in Sietow.

Mittlerweile gibt es  auf vielen Friedhöfen die Möglichkeit der Baumbestattung.

Tree of Life

Aufgrund der Friedhofspflicht in Deutschland werden "Tree of Life"- Bestattungen nur in Ländern durchgeführt, in denen es keine Beisetzungspflicht gibt (z. B. Schweiz, Niederlande etc.). Nach der Einäscherung erfolgt der Transport in ein oben genanntes Land, in dem   dann die Baumbestattung erfolgt. Die Asche wird in ein speziell entwickeltes Vitalerde-Substratgemisch gegeben, in welches zuvor ein Wunschbaum eingepflanzt wurde. Anschließend erfolgt eine Durchwurzelungszeit von einem halben Jahr. Ist der Baum pflanzfertig, können die Angehörigen diesen mit den jeweiligen Beisetzungsdokumenten durch den beauftragten Bestatter an einem geeigneten Ort ihrer Wahl pflanzen lassen. So wird ein geeigneter Gedenkplatz geschaffen.

Verstreuen der Asche auf einer Wiese

Dies ist in unserer Nähe auf dem Westfriedhof in Rostock möglich. Die Verstreuung wird mit einer dafür vorgesehenen Streuurne vom Friedhofspersonal durchgeführt. Angehörige können der Zeremonie beiwohnen, die Wiese darf allerdings nicht betreten werden.

Besondere Bestattungs- und Grabarten

Die Bestattungskultur befindet sich im Wandel und so werden die klassischen Bestattungsarten weiterentwickelt. Zum einen direkt auf den Friedhöfen vor Ort, zum anderen auch an ungewöhnlichen Orten und mit ungewöhnlichen Erinnerungsstücken.

Eine kleine Inspiration:

Aus Asche wird ein Diamant - die Diamantbestattung

Ausländische Firmen mit Niederlassung in Deutschland bieten die Umwandlung von Asche in einen Diamant in einem aufwendigen Verfahren an. Karat-Zahl und Schliffart wählt der Auftraggeber selbst. Für die Herstellung wird nur ein kleiner Teil verwendet. Die restliche Asche muss in einem dafür vorgesehenen Grab bestattet werden.

Luftbestattung

Die Asche wird über ausländischem Boden aus einem Heißluftballon, einem Flugzeug oder Helikopter verstreut. Die Beisetzungsstelle wird in einer Landkarte eingetragen und den Angehörigen übergeben.

Weltraumbestattung

Ein kleiner Teil der Asche (8 Gramm) wird in eine spezielle Kapsel gefüllt, die mit einer Rakete in den Weltraum verbracht wird. Solche Raketenstarts gibt es etwa einmal im Jahr. Die restliche Asche muss in einem Urnengrab bestattet werden.

Grabarten für die Erdbestattung

Erdwahlgrab

Angehörige können die Lage des Grabes auf dem Friedhof selbst auswählen. Das Nutzungsrecht kann im Normalfall verlängert werden. Je nach Größe des Grabes können mehrere Verstorbene zeitlich versetzt beigesetzt werden (Familiengrab). Auch eine Kombination von Sarg und Urne ist möglich, so können Urnen zu einem späteren Zeitpunkt im Erdwahlgrab bestattet werden. Diese Grabart ist generell auf jedem Friedhof möglich. Die Grabgestaltung ist individuell.

Rasenreihengrab

Die Lage eines Rasenreihengrabes wird vom Friedhofsträger vorgegeben. Die Grabstelle kann nicht vorher reserviert werden. Es wird räumlich und zeitlich der Reihe nach mit einem Verstorbenen belegt. Das Nutzungsrecht kann nach Ablauf der Ruhedauer nicht verlängert werden. Eine Bepflanzung ist nicht möglich.

Reihengrab

Das Reihengrab unterscheidet sich vom Rasenreihengrab nur in einem Punkt. Hier ist eine Bepflanzung bedingt möglich.

Grabarten für die Kleinen und Kleinsten

Kindergräber

Grundsätzlich werden Kinder in der oben beschrieben Art bestattet. Oft werden sie in ein bestehendes Familiengrab dazu gebettet. Zusätzlich gibt es Grabstätten speziell für Kinderbestattungen. Die Ruhezeiten sind in der Regel kürzer als bei Erwachsenengräbern. Es besteht die Möglichkeit diese stetig zu verlängern.

Sternenkinder

Für Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 500 g (§1 Abs. 2 BestattG MV) hat sich in den letzten Jahren eine eigene Trauer- und Bestattungskultur entwickelt. Für die kleinsten der Kleinen gibt es mittlerweile die Möglichkeit in einem Grab bestattet zu werden. Der Warener Friedhof bietet Eltern unter bestimmten Voraussetzungen ein Sternenkindergrabfeld.